Trend-Meinung
Klimawandel: Die Klimaerwärmung ist ein Schwindel und der menschengemachte Klimawandel durch CO2 ist Unsinn. Der CO2-Ausstoß durch den Menschen ist viel zu gering, außerdem werden die positiven Wirkungen von Kohlendioxid verkannt.

Fakten
Fakt ist: Der Klimawandel findet statt und ist auch in Deutschland spürbar, wenn auch weniger ausgeprägt als in anderen Ländern. Treibhausgase sind für das Klima und den Menschen auf der Erde von erheblicher Bedeutung. Kohlendioxid kann nützlich oder auch giftig sein, es kommt auf die Höhe der Konzentration an.  


 

I. Globales Klima und Klimawandel

Klimawandel hat es auf dem Planeten Erde immer gegeben. Die aktuellen Diskussion um den Klimawandel und den Beitrag des Menschen dazu werden teils auf eine politische Glaubensfrage reduziert: Kann der Ausstoß von Kohlendioxid und anderer Treibhausgase durch den Menschen eine signifikante Änderung des Klimas herbeiführen, ja oder nein. Fakt ist, dass Treibhausgase (u.a. Methan, Kohlendioxid, Wasserdampf) grundsätzlich einen Effekt auf das Klima auf der Erde haben. Das ist wissenschaftlich hinlänglich belegt. Die Atmosphäre der Erde besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff und zu 21 Prozent aus Sauerstoff, das sind zusammen bereits 99 Prozent. Der restliche Bestandteil sind Spurengase, die entweder durch radioaktiven Zerfall entstanden sind (Edelgase wie Argon, Neon) oder zur Gruppe der Atmosphären Spurengase zählen (Kohlendioxid, Methan, Schwefeldioxid, Ozon, Wasserdampf).

Obwohl die Konzentration dieser Spurengase in Summe mit einem Anteil von 1 Prozent in der Atmosphäre also äußerst gering ist, ist die klimatologische und luftchemische Bedeutung und damit die Hebelwirkung auf das Erdklima sehr hoch. Der natürliche Treibhauseffekt mit den Spurenelementen führt dazu, dass auf der Erde eine mittlere Temperatur von + 15 ° C herrscht. Ohne diese in nur sehr geringer Konzentration vorhandenen Spurenelemente bzw. Treibhausgase würde die mittlere Temperatur der Erde bei -18° C liegen. Umgekehrt bedeutet dies, dass der Temperaturhebel der Spurengase auf das Weltklima tatsächlich sehr hoch ist (globaler CO2-Anstieg).  
 
II. Klima, Wetter und Witterung in Deutschland

Das Klima in Deutschland wird der kühlgemäßigten Klimazone zugeordnet. Im Westen Deutschlands ist der ozeanische Einfluss (Nähe zum Atlantik) mit häufigen Westwind-Wetterlagen von Bedeutung, im Osten dominiert bereits der kontinentale Einfluss mit trocken-kalten Wintern Osteuropas.

Begrifflich ist das Klima (langfristige Betrachtung, mind. 30 Jahre) vom aktuellen Wetter (kurzzeitig) und von der Witterung (mehrere Tage bis Jahreszeit, z.B. Altweiber) zu unterscheiden. Der globale Klimawandel mit steigenden Temperaturen, Anstieg des Meeresspiegels und einer Zunahme extremer Wetterereignisse führt zu regional ganz unterschiedlichen Auswirkungen. Auch Deutschland ist vom Klimawandel betroffen.


1. Aktuelle Temperaturen in Deutschland im langjährigen Vergleich

Die Pariser-Klimavereinbarung sieht vor, den globalen Temperaturanstieg (aktuelle globale Temperatur-Abweichung) nicht über 2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ansteigen zu lassen. Nachfolgend die aktuellen monatlichen Temperaturen des Jahres im Vergleich zum langjährigen Vergleichsmittel sowie seit 1881. 

Temperatur (°C) 2024 2023 2018 Ø 1961 - 1990* Abweichung 2024
Februar 6,6 3,2 -1,9 0,4 +6,2
Januar - Februar 4,0 3,4 0,9 -0,1 +4,1
Quelle: © IWR 2024, Daten: DWD

2018 war das Jahr mit der höchsten Jahrestemperatur (10,5 Grad) seit 1881
* 30-jähriger international gültiger Referenzzeitraum 1961 - 1990

 

2024: Temperaturen seit 1881 & Abweichungen in Deutschland

2024 | 2023 | 2022 | 2021 | 2020 | Jahres-Temperaturen 1881 - 2023

Temperaturen Februar (1881-2024) Deutschland

Quelle: © IWR 2024, Daten: DWD

Jahres-Temperaturen in Deutschland (1881 - 2023)

Quelle: © IWR 2024, Daten: DWD


2. Jahrestemperaturen in Deutschland (1881 - 2019)


Die mittlere Jahrestemperatur ist in Deutschland in den letzten Jahren gestiegen und erreichte 2018 mit 10,5 Grad einen neuen Rekordwert. Im Vergleich zur international gültigen Referenzperiode (1961 - 1990) ist das eine Abweichung um 2,3 Grad.

Jahrestemperaturen Deutschland

Jahr 2023* 2022 2021 2020 2019 2018 2017 Ø 1961-1990
Temperatur (°C) 10,6 10,5 9,2 10,4 10,3 10,5 9,6 8,2
Quelle: © IWR 2024, Daten: DWD
 

Mittlere Jahrestemperatur (1881-2019) in Deutschland

Quelle: © IWR 2024, Daten: DWD







III. Wirkung von Kohlendioxid (CO2) - nützlich bis giftig

Kohlendioxid (CO2) entsteht bei jeder Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen (Kohle, Öl, Gas, Biomasse wie Pflanzen, Bäume, etc.) und ist unter normalen Bedingungen ein farb und geruchloses Gas, das in Wasser löslich ist (u.a. als Kohlensäure in der Sprudelflasche). Bei steigenden Temperaturen entweicht das CO2 aus dem Wasser. Festes Kohlendioxid ist als Trockeneis bekannt. Kohlendioxid wird u.a. zur Haltbarmachung (Verdrängung von Sauerstoff) von verpackten Lebensmitteln eingesetzt und in Treibhäusern, um das Pflanzenwachstum anzuregen.    

Im Außenbereich, d.h. in der natürlichen Außenluft, liegt die CO2-Konzentration aktuell bei rd. 413 ppm (s. Grafik), allerdings mit rasant steigender Tendenz. Diese Konzentration ist für den Menschen ungefährlich. Noch in den 1950iger Jahren lag die CO2-Konzentration in der Außenluft allerdings um 300 ppm.

Immer wieder wird von Klimakritikern angeführt, dass die CO2-Konzentration in der Atmosphäre sehr gering ist und der CO2-Anstieg deshalb keine Auswirkungen haben könne. Fakt ist, dass sich Kohlendioxid für den Menschen sehr wohl auch in niedrigen Konzentrationen gesundheitlich auswirken kann. In geschlossenen Räumen (Klassenzimmer, Büros, Arbeitsräume) mit vielen Menschen beispielsweise steigt durch die menschliche Atmung die CO2-Konzentration deutlich an. "Schlechte Luft" in geschlossenen Räumen ist oft eine Folge einer zu hohen CO2-Konzentration, die zunächst zu Kopfschmerzen und Konzentrationsverlust führt. In einer Untersuchung des Umweltbundesamtes wird die Luft mit einer CO2-Konzentration in geschlossenen Räumen unter 800 ppm mit "hoher Raumluftqualität" klassifiziert. Bei einem Anstiegstempo der CO2-Konzentration in der Außenluft um 100 ppm innerhalb der letzten 60 Jahre wird der Grenzwert von 800 ppm bei dem aktuellen Trend in spätestens 240 Jahren erreicht (oder rückwärts: der Zeitraum von 1779 bis heute). 

CO2-Luftkonzentrationen von über 1.000 ppm CO2 sollten aus hygienischen Gründen bereits vermieden werden. In sehr hohen Konzentrationen ist Kohlendioxid für den Menschen auch tödlich (s. Tabelle: Gefährdung und Auswirkungen von CO2-Konzentrationen).



CO2 Konzentration

 
Betrachtet man die historische Menschheitsgeschichte, dann hat es in den letzten 400.000 Jahren keinen so schnellen CO2-Anstieg in so kurzer Zeit gegeben wie heute. Die Folgen sind bereits erkennbar.

IV. Klimafolgen in Deutschland

Die Folgen des Klimawandels in Deutschland sind vielschichtig. Beispiele: Mit den tendenziell steigenden Temperaturen sinkt der Heizbedarf im Winter, dafür steigt der Energiebedarf wegen der zunehmend eingesetzten Klimaanlagen im Sommer. Die höheren Temperaturen führen zu einer Verlängerung der Vegetationsperiode, für Allergiker setzt die Pollensaison dafür deutlich früher ein. Auch die Zahl der Wetterextreme nimmt zu, sei es in Form von länger anhaltenden Hitze- und auch Kälteperioden sowie Starkregen- und Dürrephasen mit der Folge von Bodenerosion und Ernteeinbußen. Mit den steigenden Wassertemperaturen in den Binnengewässern (u.a. Ostsee) verlängert sich die Badesaison, es steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit von Blaualgenblüten. Ein niedriger Sauerstoffgehalt führt häufiger zum Umkippen der Binnengewässer und hat direkte Folgen für die Fischwirtschaft. 

Die Klimafolgen in Deutschland sind in der globalen Betrachtung von den Wirkungen in anderen Regionen und Ländern grundsätzlich zu unterscheiden. Insgesamt steigt das Risiko, dass Menschen ihre angestammten Lebensräume aufgeben müssen, zu Flüchtlingen werden und das Migrationsproblem verschärfen, sei es beispielsweise auf Grund der sinkenden landwirtschaftlichen Produktivität oder der Unbewohnbarkeit von dichtbevölkerten Küstenregionen wegen des steigenden Meeresspiegels.     

1. Dürre in Deutschland

In vielen Gegenden Deutschlands machen sich die Hitzerekorde der letzten Jahre im Boden bemerkbar, besonders in den tieferen Bodenschichten. Das zeigt der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ) für Deutschland. Die Auffüllung des Wasserreservoirs im Boden ist ein langwieriger Prozess. Trotz vermeintlicher und gefühlt hoher Niederschläge dringt die Feuchtigkeit nicht so schnell in die tieferen Schichten ein wie es notwendig wäre, sondern fließt -  besonders bei Starkregen - oberflächig einfach ab.

Verlauf der Dürre im Gesamtboden in Deutschland / Entwicklung in den letzten 14 Tagen
Quelle: Dürremonitor Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ)

UFZ-Dürremonitor

Zum Dürremonitor Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ) mit Grafiken zum Verlauf der Dürre im Gesamtboden, im Oberboden und Informationen zum Wasserangebot, das den Pflanzen im Oberboden zur Verfügung steht.





Links
1. Dr. Norbert Allnoch: Wie ein kleines Dorf in den Bergen Lawinenneutralität erreichen konnte

2. Wie gefählich ist Kohlendioxd für den Menschen - Bundesfachschule
3. Gesundheitliche Bewertung von Kohlendioxid in der Innenraumluft - Umweltbundesamt
4. Zum Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung
5. Klimawandel gab es schon mal, aber eine 7 Milliarden Menschenauf der Erde, die ernährt werden wollen


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Die Pariser-Klimavereinbarung sieht vor, den globalen Temperaturanstieg (aktuelle globale Termperatur-Abweichung) nicht über 2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ansteigen zu lassen.